Orange Days 2022
25. November bis 10. Dezember

Vom 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, werden weltweit mit der Farbe Orange Zeichen gesetzt, um auf Gewalt an Frauen hinzuweisen.
Orange ist die Farbe, die die Vereinten Nationen als Symbol für eine gewaltfreie Welt für Frauen eingeführt haben. Wir, die Soroptimistinnen vom Club Lübeck / Bad Schwartau, beteiligen uns an der diesjährigen Aktion zum Auftakt der Orange Days und laden Sie ein,

am Fr., 25.11.2022, um 17:00 Uhr, vor dem Holstentor in Lübeck gemeinsam mit

  • Jan Lindenau, dem Bürgermeister der Hansestadt Lübeck,
  • Frau Aminata Touré, der Sozialministerin des Landes Schleswig -Holstein
  • und dem Lübecker Arbeitskreis "Lübeck wird orange"
ein Zeichen gegen jegliche Gewalt an Frauen zu setzen.

Besonders wegen der Tötungen von Ehefrauen in unserem direkten Umfeld in Bad Schwartau und Heide ist es wichtig, das Thema Partnerschaftsgewalt aktiv anzugehen. In 2021 wurden allein in unserer Hansestadt Lübeck 511 Fälle häuslicher Gewalt polizeilich erfasst (2020 waren es 485), bei denen die Opfer Frauen waren.
Die Zahl bildet aber nur jene Straftaten ab, die überhaupt zur Anzeige gebracht wurden. Die Dunkelziffer ist weitaus höher.

In Deutschland wurden im Jahr 2020 insgesamt 146.655 Personen Opfer von Partnerschaftsgewalt, das ist eine Zunahme um fast 5% gegenüber dem Vorjahr. 80,5% der Opfer sind weiblich. 139 Frauen und 30 Männer wurden 2020 durch ihren Partner / Partnerin in unserem Land getötet!

Ein Jahr ist seit den letzten Orange Days vergangen

Was hat sich getan?

Ein Jahr ist seit der letzten Orange Days-Aktion vergangen. Was ist seither passiert?
Rein statistisch gesehen: nichts Gutes.
Das ist negativ, denn die Anzahl der in Lübeck erstatteten Anzeigen wegen Häuslicher Gewalt zum Nachteil von Frauen hat sich von 485 auf 511 im Jahr 2021 erhöht. Oder ist es nur das Dunkelfeld, das sich langsam auflöst?

Das wäre positiv: wenn sich immer mehr Frauen trauen würden, eine Anzeige zu erstatten und wenn sich immer mehr Nachbarn und Freunde trauen würden, die Polizei zu rufen.

Positiv ist auch, dass die Öffentlichkeit vermehrt über Häusliche Gewalt informiert wird und die Informationen auch zur Kenntnis nimmt. Das war auch unser Ziel im Jahr 2021.

Ganz subtil wird das Thema Häusliche Gewalt mittlerweile in Krimis und Spielfilme eingebaut, Dokus und Reportagen berichten darüber, und auch in den Nachrichten hält das Thema Einzug.

Bierdeckel

Die acht Frühwarnzeichen für eine ungesunde Paarbeziehung


  • Eifersucht
  • Kontrolle
  • Isolation
  • Sabotage
  • Kritik
  • Intensität
  • Schuldzuweisung
  • Wut

Poster zum Download:

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Unser diesjähriges Ziel ist es, mit der Aufklärung über mögliche Frühwarnzeichen von Gewalt den Blick für „toxische Partnerschaftsbeziehungen“ zu schärfen.
Gewalt zeichnet sich ab!


Einzeln und wohlwollend betrachtet sind einige der Anzeichen zunächst nicht alarmierend. Die Intensität, die Steigerung, das Zusammentreffen mehrerer Anzeichen und vor allem die dahinterstehende Absicht lassen bei genauerem Hinsehen jedoch schnell erkennen, dass Kontrolle, Besitzanspruch und Machtausübung dahinterstecken.

Der Einsatz von körperlicher Gewalt ist selten von Anfang an vorhanden.
Meist beginnt es mit psychischem Druck und steigert sich bis hin zur körperlichen Gewaltausübung. In Einzelfällen bis hin zur Tötung der Partnerin, weil diese sich trennen möchte und somit aus dem Machtbereich des (Ex-) Partners zu entfliehen droht.

Im Plakat von Soroptimist International sind 8 Frühwarnzeichen genauer erklärt:

Eifersucht - Kontrolle - Isolation - Sabotage - Kritik - Intensität - Schuldzuweisung - Wut

Sie können Frühwarnzeichen für eine ungesunde Paarbeziehung sein, in der Macht statt Gleichberechtigung und Vertrauen herrscht. Die Frühwarnzeichen können auch im und vom Umfeld wahrgenommen werden und als Anlass für ein vertrauensvolles Gespräch dienen.

Silke Ziemann
Präsidentin 2021 – 2023
Soroptimist International, Club Lübeck / Bad Schwartau

Mehr Infos zu den Orange Days 2022

Detaillierte Informationen zu den Orange Days Aktionstagen findet Ihr in unseren Flyern zum Download.

Einladung unserer Präsidentin:
Pressemitteilung mit detaillierter Veranstaltungsliste:

Orange Days Poster :

Orange Days 2022

Erste Eindrücke der Orange Days 2022.
Der Lübecker Bauverein hat die Aktion durch die Nutzungseinwilligung für die Skulpturen im Kimbernweg freundlich unterstützt.

Auftakt zu den Orange Days 2022 am 25.11.2022

Wir setzen Zeichen gegen Gewalt an Frauen

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511 zuviel!

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Hilfsangebote

Frauen die Hilfe aufgrund von Gewalt benötigen, können sich an folgende Hilfsorganisationen wenden.

Bundesweites Hilfetelefon

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Bundesweites Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen
http://www.hilfetelefon.de
Telefon 0800-116 016

Vertrauliche Spurensicherung

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Vertrauliche Spurensicherung
über Rechtsmedizinische Ambulanz
Untersuchungsstelle für Betroffene von Gewalt
Mail rmed-opferschutz@uksh.de
Telefon Kiel: 0431 500 15901 oder 0431 50015902
Telefon Lübeck: 0451 50015951 oder 0451 50015952

Mehr Infos:



Apotheken, Codewort „Maske 19“

Apotheken, Codewort „Maske 19“

Frauennotruf

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Frauennotruf Lübeck
http://frauennotruf-luebeck.de
Telefon 0451 – 70 46 40

Autonomes Frauenhaus Lübeck

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Autonomes Frauenhaus Lübeck
http://www.autonomes-frauenhaus.de
Telefon 0451-66 033

Frauenhaus Hartengrube

Frauenhaus Hartengrube
Frauenhaus Hartengrube, Lübeck
http://frauenhaus-awo-luebeck.de
Telefon 0451-70 51 85 oder 0451-7 16 28
Montag - Freitag von 9 - 16 Uhr

Danke an unsere Partner und Unterstützer

Wir danken folgenden Partnern und Unterstützern für ihren Einsatz und ihre konstruktive Hilfe für unsere Aktion zu den Orange Days 2022 in Lübeck.

Artwork

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...dem Grafiker Holger Dürkop, ARTWORK, für seinen Ideenreichtum für die Erstellung verschiedener Werbemittel und seine tatkräftige Unterstützung.

Novi-Life Kaufhaus

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... NOVI LIFE für die Lieferung von nicht verkaufbaren Frauenschuhen, mit denen wir symbolisch auf Partnerschaftsgewalt an Frauen in Lübeck hinweisen konnten.

Heick & Schmaltz

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... dem Modehaus HEICK & SCHMALTZ für die Unterstützung zum Auf- und Abbau der Schuhinstallation gegen Partnerschaftsgewalt.

Paulaner am Dom

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... Janina Westphal, PAULANER AM DOM, für die Aufstellung unserer Werbemittel in ihrem Restaurant, damit Männer und Frau über die Orange Days und die Beseitigung von Gewalt an Frauen ins Gespräch kommen können.

Lübecker Bauverein

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... dem LÜBECKER BAUVEREIN für die Möglichkeit zur Nutzung der Skulpturen vor ihren Mietobjekten im Lübecker Stadtgebiet.

Frauennotruf Lübeck

Frauennotruf Lübeck: 0451 – 70 46 40
... dem Frauennotruf Lübeck, der mit uns zusammen in diesem Jahr besonders auf die Problematik von Partnerschaftsgewalt aufmerksam macht.

Lübeck wird Orange Netzwerk

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... LÜBECK WIRD ORANGE als breites Bündnis mit Soroptimist International Club Lübeck / Bad Schwartau, Zonta Club Lübeck, dem Frauenbüro der Hansestadt Lübeck, der Koordinationsstelle KIK-Netzwerk bei häuslicher Gewalt, die Frauenfachberatungsstellen, den Frauenhäusern und anderen, die sich gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und um mehr Schutz und Hilfen für Betroffene eingesetzt haben.

Rückblick auf die Orange Days 2021

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Auch Frauen in Deutschland sind sehr gefährdet

Partnerschaftsgewalt ist eine besonders verwerfliche Tat, da sie in der Privatsphäre, an einem Ort der persönlichen Sicherheit und Geborgenheit der Betroffenen als Machtausdruck des Partners erfolgt. Daher wird Partnerschaftsgewalt von den Betroffenen mit viel mehr Angst erlebt als andere Gewaltformen. Dadurch ist diese Straftat viel verwerflicher als eine Tat durch Fremde.
Partner können durch die räumliche Nähe ein großes Spektrum an physischer und psychischer Gewalt ausüben und Persönlichkeitsrechte verletzen. Auch Kinder sind betroffen, indem sie Gewalthandlungen zwischen den Partnern miterleben oder durch direkte Gewalt. Die Gewalthandlungen können sowohl in einer bestehenden, als auch in einer beendeten Partnerschaft stattfinden: von der Ausübung gemeinsamer Verpflichtungen, in der Erziehung der Kinder, in der emotionalen Beziehung der Partner bis hin zur Regelung gemeinsamer Finanzen.

KEINE GEWALT GEGEN FRAUEN UND MÄDCHEN

Als Soroptimistinnen setzen wir uns nicht nur für Gleichstellung ein, sondern auch für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Wir machen bewusst, dass Gewalt in der Partnerschaft häufiger vorkommt als angenommen. 485 Fälle von Gewalt gegen Frauen durch ihre (Ex-)Partner wurden allein in Lübeck im Jahr 2020 angezeigt. Die Anzahl der nicht-angezeigten Gewalttaten muss noch dazugerechnet werden.

Partnerschaftsgewalt ist kein zufälliger Unfall oder Unglücksfall, bei dem Frauen unbeabsichtigt zu Schaden kommen. Sie werden vorsätzlich und z.T. systematisch von ihren Lebenspartnern, Ehemännern oder Ex-Partnern unterdrückt und verletzt.

Hinsehen – Hinhören – Helfen
Wir Soroptimistinnen fordern die Gesellschaft und jeden einzelnen auf, genau hinzusehen und Hilfe anzubieten.
Manchmal ist ein offenes Ohr, eine Recherche zu Hilfseinrichtungen oder eine Begleitung zu Institutionen der Schlüssel, um die Gewaltspirale zu durchbrechen und ein selbstbestimmtes Leben zu beginnen.

Respekt & Wertschätzung
Wir Soroptimistinnen fordern die Verantwortlichen auf, nicht nur genügend Personal und finanzielle Mittel für ausreichend Frauenhausplätze bereitzustellen, sondern auch für Schulen. Hier und auch in der Familie liegt die Schlüsselposition für die Erziehung zu einer gewaltfreien Lebensführung.
Neben der Stärkung der Persönlichkeit werden dort notwendige Dinge wie Kommunikationsfähigkeit, Konfliktlösungsmöglichkeit, aber auch Werte wie Respekt und Wertschätzung, Empathie und Verantwortung gelehrt und gelebt.
Dadurch können Konflikte auch OHNE die Anwendung von Gewalt gelöst werden.

Vorbild prägt:
Hier gilt es zu beginnen und ein gleichberechtigtes Rollenverständnis und gewaltfreie Lösungsmöglichkeiten vorzuleben.
Unser Vorbild, also unsere Einstellung zur Geschlechterrolle und Gewalt prägt andere.
Unser aller Verhalten beeinflusst also die Zukunft.
Wir Soroptimistinnen fordern Sie auf:
Beeinflussen Sie die Zukunft in Ihrem Umfeld!

Silke Ziemann – Präsidentin - Soroptimist International Club Lübeck / Bad Schwartau

Gewalt an Frauen

Von allen Formen von Partnerschaftsgewalt ist nur die Körperverletzung eindeutig für Außenstehende als Gewalt erkennbar.

2019 wurden 141.792 Personen Opfer von versuchter oder vollendeter Partnerschaftsgewalt. Davon waren 81% der Opfer weiblich. Statistisch gesehen wird jede Stunde eine Frau durch ihren Partner körperlich verletzt. Besonders in den Deliktsbereichen Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Freiheitsberaubung sowie Bedrohung, Stalking und Nötigung betrug der Opferanteil von Frauen 89%. Erste Auswertungen für des Jahr 2020 sprechen von einem erneuten Anstieg auf 146.655 Fälle.

Es gibt keine offizielle Datenerhebung über den Ausgang von Strafverfahren bei Partnerschaftsgewalt. Daten der Staatsanwaltschaft in Berlin aus 2016 belegen, dass 87% aller Fälle von Partnerschaftsgewalt gegen Frauen eingestellt wurden. Sofern es zur Gerichtsverhandlung und Verurteilung gekommen ist, fielen die Urteile häufig sehr milde aus.

Ermittlungen werden eingestellt, wenn es keine Beweise gibt, und Aussage gegen Aussage steht. Sind keine sichtbaren Verletzungen erkennbar, wird zudem häufig zugunsten des Täters entschieden.Aber auch viele Frauen ziehen ihre zunächst gestellten Strafanträge aufgrund der hohen psychischen Belastung wieder zurück (https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/verliebt-verlobt-verpruegelt-gewalt-gegen-frauen, RqwFZEb vom 19.2.2020).

Da bekannt ist, dass die meisten Verfahren eingestellt werden, erstatten viele Opfer oft gar nicht erst Anzeige, und so bleibt Partnerschaftsgewalt zu oft ungestraft.

Soroptimist International (SI)

Soroptimist International (SI) ist ein weltweit tätiger Service-Club mit über 80.000 berufstätigen oder ehemals berufstätigen Frauen als Mitglieder. Der Club wurde 1921 in den USA gegründet. Wir sind politisch und religiös unabhängig und engagieren uns gesellschaftspolitisch und wohltätig. Wir sind sowohl lokal, als auch deutschlandweit und international tätig und nehmen aktiv an Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen der Gesellschaft teil. Von der Unterstützung Lübecker Projekte bis zum Konsultativstatus als NGO bei einzelnen Räten der Vereinten Nationen. Unsere Repräsentantinnen vertreten unsere Ziel bei vielen Unterorganisationen der Vereinten Nationen.
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