

WIR SETZEN UNS EIN
Orange Days
ORANGE THE WORLD! Während der Orange Days (25. November bis 10. Dezember) positionieren sich jedes Jahr Frauen weltweit gegen jegliche Gewalt an Frauen.
Die Orange Days sind eine Herzens
498
Strafanzeigen wegen partnerschaftlicher Gewalt gegen Frauen in Lübeck in 2023
167.865 (+6,4%)
Opfer von Partnerschaftsgewalt wurden deutschlandweit in 2023 registriert
79,2 %
der Opfer deutschlandweit sind weiblich
77,6 %
der Tätverdächtigen deutschlandweit sind männlich
155 Frauen
(und 24 Männer) sind im Jahr 2023 durch ihre Partner oder Ex-Partner getötet worden



RÜCKBLICK
Es hat sich einiges getan im Bereich der Arbeit gegen Gewalt an Frauen
Das Thema hat es sogar bis in die Tagesschau geschafft und erstmals wird das Problem nicht als "Familiendrama" umschrieben, sondern sogar von politischen Parteien als "Patriarchalische Gewalt" klar benannt.
Die "Istanbul Konvention" ist kein nebulöser Begriff mehr, sondern wird als Hausaufgabenheft für Bund – Länder – Gemeinden und Insitutionen zunehmends ernst genomen. Totzdem steigen die Zahlen bundesweit.
Auch in Schleswig – Holstein hat sich vieles getan:
- Das Hochrisikomanagement hat Fahrt aufgenommen, überinstitutionelle Fallkonferenzen beleuchten die schwerwiegenden Fälle und es wird gemeinsam daran gearbeitet.
- Die Opferbetreuung hat sich dadaurch ebenfalls verbessert.
- Auch täterorientierte Maßnahmen zur Gefahrenabwehr werden verstärkt genutzt.
- Seit April 2024 wurde die elektronische Aufenthaltsüberwachung (sog. elektronische Fußfessel) in das Repertoire des Gefahrenabwehr in Schleswig- Holstein mit aufgenommen und angewendet. Ein großer Vorstoß auf dem langenWeg.
Der Blick in andere Länder zeigt uns, was noch alles möglich ist.
Exemplarisch sei hier das sog. "Männerhaus" aus Frankreich erwähnt, in welchem Männer als Täter nach Häuslicher Gewalt aufgenommen werden und im Bereich von Konfliktlösungsmöglichkeiten und Aggressionsabbau an sich arbeiten.
Vorverlagert dem eigentlichen Strafverfahren und gesellschaftlich "obligatorisch"! Mittlerweile seit 17 Jahren.
UNSER ZIEL 2025
Nutzt die Chance der Täterarbeit
Bislang stützen sich die meisten Maßnahmen zum Schutz der Frauen vor Partnerschaftsgewalt auf die Frauen selbst, auf ihre Mitarbeit, auf ihr zutun.
Zu knapp 80% geht die Partnerschaftsgewalt aber von den männlichen Partnern aus. Wenn diese also ein großer Teil des Problems sind, warum sind sie kein Teil der Lösung?
Auch wenn es derzeit noch keine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit für Formen der Täterarbeit gibt, so darf man es nicht unversucht lassen, daran zu arbeiten. Auch positive Einzelfälle sind wertvoll und können Vorbilder für andere sein.
Wir möchten Mut machen, es zu versuchen: es als Maßnahmen zu verhängen, als Selbstmelder zu probieren, als Betroffene zu überlegen.
Wir als Gesellschaft können hierbei unterstützen und den Weg ebnen, indem wir das Thema aus der Tabuzone herausholen und durch öffentliche oder auch persönliche Diskussion in den Fokus setzen und "gesellschaftsfähig" machen.
Jede und jeder ist aufgerufen, daran mitzuhelfen.
AKTUELLE AKTIONEN
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen 2025
Mit verschiedenen Aktionen macht der Soroptimist Club Lübeck / Bad Schwartau auch in diesem Jahr auf die Problematik häuslicher Gewalt gegen Frauen aufmerksam.
Schuhinstallation
Mit einer öffentlichkeitswirksamen Installation unseres jährlich variierenden Schuhmahnmals waren wir in diesmal auf den Stufen des Lübecker Drehbrückenvorplatzes zu Gast und haben diesem Jahr "Unterstützung" von der orangefarbenen Bank des Lübecker Frauenbüros bekommen. Unter dem Motto "Kein Platz für Gewalt gegen Frauen" enstanden so sehr eindrucksvolle Bilder. Unsere Clubschwestern, anwesende Lübeckerinnen und auch Touristen nahmen dort Platz und ließen sich fotografieren. Ein starkes Zeichen, dafür öffentlich einzutreten.
Silja Dennier, Soroptimist-Club Lübeck / Bad Schwartau und Lübecks Bürgermeisters Jan Lindenau vor dem Schuhmahnmal. Foto: Christoffer Greiß
Plakate zur Prävention
Unsere SI- Plakate "read the signs" (erkenne die Zeichen) geben wir auch in 2025 an ausgewählte Lokale und Bars zum Aushang. Und auch an anderen exponierten Stellen in Lübeck und Ostholstein macht Soroptimist International darauf aufmerksam, wie man toxische Beziehungen frühzeitig erkennt.
Das Plakat kann auch angefordert werden.
Opferschutz
Mit den beiden neugestalteten Bierdeckeln macht Soroptimist International auf die Hilfeangebote für die Opfer Häuslicher Gewalt / Partnerschaftsgewalt und erstmals auch auf die Hilfsangebote für Täter, die nicht mehr Täter sein wollen, aufmerksam.
Mit profamilia Lübeck ist die Lübecker Gewaltambulanz erstmals auf unseren Bierdeckeln zu finden und somit näher ins Blickfeld in Bezug auf die Täterarbeit gerückt.
Ein weitere Beitrag, um Gewalt gegen Frauen zu stoppen, bzw. eine Fortführung zu verhindern.
Hauptveranstaltung des Aktionsbündnisses "Lübeck wird Orange"
Am 25.11.2025 ist Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen. In diesem Jahr wird es jedoch keine zentrale Veranstaltung von SI oder dem Bündnis "Lübeck wird orange" geben. Wie auch im letzten Jahr wollen wir als Soroptimistinnen aber wieder unsere Lübecker Bürgerschaft für das Problem der Gewalt gegen Frauen sensibilisieren und den Fokus auf die Täterarbeit richten. Als Kommune ist auch Lübeck der Istanbulkonvention verpflichtet und daher aufgerufen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten präventiv tätig zu werden. Am 27. November wird daher eine Lübecker Soroptimistin als Lübeckerin im Rahmen der Bürgerfragestunde ihre Chance ergreifen und nachfragen, wie die Stadt in diesem Themenfeld aufgestellt ist.






Die acht Früh-Warnzeichen für eine ungesunde Paarbeziehung
- Eifersucht
- Kontrolle
- Isolation
- Sabotage
- Kritik
- Intensität
- Schuldzuweisung
- Wut
Erkenne toxische Partnerschafts-Beziehungen
Unser Ziel ist es, mit der Aufklärung über mögliche Frühwarnzeichen von Gewalt den Blick für „toxische Partnerschaftsbeziehungen“ zu schärfen. Gewalt zeichnet sich im Kleinen ab!
Einzeln und wohlwollend betrachtet sind einige der Anzeichen zunächst nicht alarmierend. Die Intensität, die Steigerung, das Zusammentreffen mehrerer Anzeichen und vor allem die dahinterstehende Absicht lassen bei genauerem Hinsehen jedoch schnell erkennen, dass Kontrolle, Besitzanspruch und Machtausübung dahinterstecken.
Der Einsatz von körperlicher Gewalt ist selten von Anfang an vorhanden.
Meist beginnt es mit psychischem Druck und steigert sich bis hin zur körperlichen Gewaltausübung. In Einzelfällen bis hin zur Tötung der Partnerin, weil diese sich trennen möchte und somit aus dem Machtbereich des (Ex-) Partners zu entfliehen droht.
Im Plakat von Soroptimist International sind 8 Frühwarnzeichen genauer erklärt:<
Eifersucht - Kontrolle - Isolation - Sabotage - Kritik - Intensität - Schuldzuweisung - Wut
Sie können Frühwarnzeichen für eine ungesunde Paarbeziehung sein, in der Macht statt Gleichberechtigung und Vertrauen herrscht. Die Frühwarnzeichen können auch im und vom Umfeld wahrgenommen werden und als Anlass für ein vertrauensvolles Gespräch dienen.
Silke Ziemann
Past-Präsidentin 2021 – 2023
Soroptimist International, Club Lübeck / Bad Schwartau




WIR DANKEN UNSEREM DIESJÄHRIGEN UNTERSTÜTZER


